VeMoLahn: Interaktion von Vegetation und Morphodynamik in Lahnungsfeldern
Led by: | Dr. Maike Paul; Dr. rer. Nat. Dorothea Bunzel |
E-Mail: | paul@lufi.uni-hannover.de |
Team: | Christina Bischoff, M.Sc. |
Year: | 2022 |
Date: | 01-11-22 |
Funding: | Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) |
Duration: | 01.11.2022–31.10.2025 |
VeMoLahn: Interaktion von Vegetation und Morphodynamik in Lahnungsfeldern
Die Deichvorländer, mit ihren regelmäßig überschwemmten und von Sturmfluten geprägten Salzwiesen, spielen eine zentrale Rolle im vorbeugenden Küstenschutz der Nordsee. Eine wesentliche Funktion von Salzwiesen ist deren Fähigkeit, sich bis zu einem gewissen Grad durch vertikales Aufwachsen an einen sich ändernden Meeresspiegel anzupassen. Ob die Vorländer mit dem zukünftig beschleunigten Anstieg des Meeresspiegels mitwachsen können, hängt maßgeblich vom lokalen Strömungsgeschehen ab. Lahnungsfelder können diese Prozesse begünstigen, da sie einen hydrodynamisch beruhigten Sedimentationsraum bieten und gleichzeitig eine Besiedlung und damit Verfestigung der Wattflächen durch salztolerante Pionierpflanzen fördern.
Um die Forschungsziele des Projektes zu erreichen, sollen zunächst die Wissenslücken der Sedimentations- und Erosionsvorgänge in Lahnungen in Abhängigkeit von der Wellenenergie, dem Seegang und der Vegetation sowie deren Wechselwirkungen untereinander und mit den baulichen Gegebenheiten der Lahnungen untersucht werden. Darauf aufbauend werden die verschieden hydro-morphologischen und biogenen Parameter quantifiziert und in Modellsysteme integriert.
Im Rahmen des Teilprojektes „Räumliche Verbreitungsmuster“ wird das Ludwig-Franzius-Institut die Interaktion zwischen Hydro-, Morpho- und Vegetationsdynamik in Lahnungsfeldern im Rahmen von Feld- und Laborstudien untersuchen. Im Rahmen von Felduntersuchungen in Schleswig-Hollstein und Niedersachsen werden biogeomorphe Prozesse sowie hydro-morphodynmaische Verhältnisse untersucht. Durch Variationen der Lahnungsgeometrie in Laboruntersuchungen im 3D-Wellen-Strömungsbecken soll deren Aufbau optimiert werden. Durch eine dialogorientierte Projektarbeit werden aus den Untersuchungen Empfehlungen gemeinsam mit Akteur*innen und Betroffenen sowie Behörden abgeleitet. Ergänzende Kartierungen der Lahnungsfelder entlang der deutschen Nordseeküste, die mittels Fernerkundungsmethoden erstellt werden, dienen als Kontext für diese Empfehlungen und sollen beitragen, Lahnungsfelder klassifizieren zu können. Das Projekt ist angesiedelt im Kuratorium für Forschung im Küsteningenieurwesen (KFKI).