SeaStore2: Schutz und Wiederansiedlung von Seegraswiesen in der südlichen Ostsee
Led by: | Dr. Maike Paul |
E-Mail: | paul@lufi.uni-hannover.de |
Team: | Lars Kamperdicks |
Year: | 2024 |
Funding: | BMBF, BMUV |
Duration: | 08/2024 – 07/2027 |
Seegraswiesen fördern Biodiversität und bieten wichtige Ökosystemleistungen (ÖSL) wie Kohlenstoffbindung sowie Sedimentstabilisierung, die für den Küstenschutz von großer Bedeutung ist. Aus diesem Grund besteht ein großes Interesse an der Wiederansiedlung ehemals verlorengegangener Seegrasbestände in der deutschen Ostsee. Das SeaStore-Projekt, welches 2024 ins 4. Forschungsjahr startet, schafft hierfür die wissenschaftliche Grundlage.
Das Hauptziel des SeaStore-Verbundes ist es, einen umfassenden Leitfaden für den Schutz, den Erhalt und die Wiederansiedlung von Seegraswiesen in der südlichen Ostsee zu erarbeiten. Dieser soll Behörden und anderen Akteuren helfen, Projekte zur Wiederansiedlung von Seegraswiesen zu bewerten, zu planen sowie erfolgreich umzusetzen und zu dokumentieren. Der Leitfaden wird die Aspekte der Seegras-Wiederansiedlung umfänglich abdecken: angefangen bei der Wahl der richtigen Standorte und geeigneter Samen oder Triebe über Vorgaben, wie diese ausgepflanzt werden sollten, bis hin zur Erfolgskontrolle und der Einbindung der Küstenbevölkerung und anderer Interessengruppen in Wiederansiedlungsvorhaben, um die Erfolgsaussichten und öffentliche Akzeptanz zu steigern.
Im SeaStore-Verbund arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den Bereichen Ökologie, Küsteningenieurwesen, Biogeochemie, Mikrobiologie, Geographie, Stakeholderprozesse und Werkstoffkunde Hand in Hand. Aufgabe des Ludwig-Franzius-Instituts ist es dabei hydrodynamisch ideale Wiederansiedlungzeiträume zu identifizieren.
Hierzu werden Seegangsmodelle für das Küstennahfeld der deutschen Ostseeküste erstellt und betrieben.
Um den Wiederansiedlungsprozess unabhängiger von Taucher*innen zu gestalten, werden zudem sowohl trieb- als auch samenbasierte Ansätze zur Mechanisierung und Automatisierung der Wiederansiedlung untersucht. Ein erster Prototyp soll im Wellenkanal getestet werden.
Für eine mögliche zweite Förderphase ab Mitte 2027 werden bereits Versuche zur Stressresistenz von Seegraspflanzen gegenüber Sedimentüberdeckung konzipiert und durch Vorversuche vorbereitet. Diese Versuche zielen darauf ab, zu untersuchen, welche Konflikte im Zusammenhang mit beispielsweise Baustellen oder Sandaufspülungen auftreten können.
Weiter Informationen sind auf der Website des Projekts www.seegraswiesen.de zu finden.