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Lecture2Go: Meeresspiegelanstieg und Küstenschutz

Lecture2Go: Meeresspiegelanstieg und Küstenschutz

Seit der Mensch begonnen hat, Küsten zu besiedeln, versucht er sich vor den Einwirkungen des Meeres zu schützen und gleichzeitig die sich ihm bietenden Ressourcen und Lebensräume zu nutzen. Eine unmittelbare Folge des globalen Klimawandels ist der Anstieg des Meeresspiegels, der zahlreiche Effekte und Wirkungen im Küstenraum nach sich zieht und sowohl unsere Aufmerksamkeit als auch Reaktionen verlangt. Mit der Zielsetzung des Erhalts eines Lebens- und Wirtschaftsraums an den Küsten infolge von neuen Nutzungsdrücken, Verstädterung und Bevölkerungswachstum, stellt sich die Frage, wie ein zukünftiger Schutz der Küsten gewährleistet werden kann, welche Folgen zu erwarten sind, wie sich die Lebensgrundlagen in tiefliegenden Küstengebieten in welchen Zeiträumen verändern werden und was zur Anpassung an diese Entwicklung zu tun ist!

Der Vortrag stellt aktuelle Entwicklungen im Küstenraum und den sich vollziehenden Paradigmenwechsel im Küstenschutz heraus. Er diskutiert, welche Veränderungen und Wirkungen für die nächsten Jahrzehnte projiziert werden und wie sich Lebens-, Natur- und Wirtschaftsräume an den Küsten infolge eines beschleunigt steigenden Meeresspiegels verändern werden. Ferner diskutiert er grundsätzliche Lösungsansätze und Strategien im Umgang mit diesen Veränderungen und der Anpassung des Küstenraums, gibt Einblicke in laufende Studien am Institut und diskutiert neueste Forschungsergebnisse. Der Beitrag adressiert ferner, dass die Gewinnung eines besseren Systemverständnisses und belastbarer Erkenntnisse nur in transdisziplinären Verbünden zu erzielen ist, um daraus robuste Handlungs- und Managementoptionen für ein Transformationswissen einer guten und sicheren Küste – auch in der internationalen Zusammenarbeit mit Entwicklungsländern – mit eingebundenen Akteurinnen und Akteuren abzuleiten.

Der Vortrag zielt auf die Vermittlung von Informationen auf Grundlage vereinfachter Darstellungen der zugrundeliegenden Prozesse des Meeresspiegelanstiegs und seiner Folgen ab. Darüber hinaus soll der Beitrag dem Auditorium ein spannendes Fachgebiet in der Küsten- und Meeresforschung vorstellen und von der Notwendigkeit der zweckmäßigen und nachhaltigen Anpassung der Küstenräume überzeugen.

Alle Interessierten, insbesondere auch Schülerinnen und Schüler, die sich im Klimaschutz engagieren und darüber hinaus Anpassungsmaßnahmen mit entwickeln und umsetzen wollen, sind herzlich zu Vortrag und Austausch eingeladen.

Meere und Küstenräume werden zunehmend genutzt. Die sogenannte "Blue Economy" zählt zu den weltweit am schnellsten wachsenden Wirtschaftszweigen. Gleichzeitig sind sie der Klimaänderung besonders ausgesetzt und ihnen kommt bei der Bekämpfung des Klimawandels eine besondere Rolle zu. Um den Naturraum und seine Ressourcen vor diesen zunehmenden Belastungen zu schützen sollen mindestens 10% der Meeresgebiete unter Schutz gestellt werden. In der EU sind mehr als 12% der Meeresgebiete als Schutzgebiete ausgewiesen, damit hat die EU die internationalen Abkommen erfüllt, genaue Schutzmaßnahmen sind allerdings nur für einen Bruchteil dieser Gebiete festgeschrieben.

Die Auswirkungen von zunehmender Nutzung der Meere und die Entwicklung von Schutzkonzepten und Handlungsoptionen, für eine nachhaltige Nutzung von Meeresressourcen, erforscht die Forschungsmission "sustainMare: Schutz und nachhaltige Nutzung mariner Räume" der Deutschen Allianz Meeresforschung.

In unserer Ringvorlesung berichten wir aus der Mission über Hintergründe und Ergebnisse unserer Arbeit. Einzelne Aspekte werden durch in sich abgeschlossene Vorträge fachlich kompetent und allgemein verständlich erläutert. Dabei wird ein breites Spektrum von der Energiewende in Nord- und Ostsee über Klimawandel an der Küste und den Schutz der Biodiversität bis hin zu Gefahren durch Munitionsaltlasten im Meer thematisiert.

Die Forschungsmission sustainMare wird mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) unter dem Förderkennzeichen 03F0911A gefördert. Weitere Informationen finden Sie auf der Website www.sustainMare.de.